Russische Revolution 1917 macht Mut German Share TweetVom 19. bis 23. Oktober 2017 fand in London das „Revolution Festival“ der Internationalen Marxistischen Tendenz (IMT) rund um den 100. Jahrestag der Russischen Revolution statt. Neben verschiedenen Aktivitäten, Vorträgen und Diskussionen war die Premiere des neuen in IMT-Eigenproduktion entstandenen Trotzki-Dokumentarfilms ein besonderes Highlight.Insgesamt waren mehr als 300 Marxist*innen aus ganz Europa anwesend, darunter auch deutsche Genoss*innen. Zu Beginn folgten wir den Spuren Lenins durch London, welcher dort 1902 den ersten Kontakt mit Leo Trotzki hatte, nämlich bei der Ausarbeitung der neuen Zeitung „Iskra“ (Der Funke). Rob Sewell, Redakteur bei Socialist Appeal, erklärte uns, dass Lenin 1908 wieder in London lebte und dort das Buch „Materialismus und Empiriokritizismus“ schrieb. Zwischenzeitlich fanden auch mehrere Kongresse der Bolschewiki in London statt, da sie in Russland und anderen Ländern verfolgt wurden. Danach sprach Alan Woods über einige Aspekte der Geschichte des Bolschewismus.Am nächsten Tag besuchten wir das Grab von Karl Marx in Highgate. Dabei berichtete uns Ben Gliniecki über die letzten Jahre von Marx in London. Gemeinsam sangen wir in über 10 Sprachen die Internationale. Am selben Abend fand die offizielle Auftaktveranstaltung zur Russischen Revolution statt. Diese begann mit dem IMT-Dokumentarfilm über Leo Trotzki. Die Dokumentation zeigt die Anfänge von Trotzkis politischem Leben, seine führende Rolle in der Russischen Revolution und seine Verteidigung des Marxismus und Bolschewismus gegen die stalinistische Bürokratie, die durch einen gezielt angesetzten Mörder sein Leben am 21. August 1940 jäh beendete.Esteban Volkov, Trotzkis Enkelsohn, war per Video aus dem Trotzki-Museum in Mexiko City zugeschaltet. Er verteidigte die Rolle seines Großvaters und die Ideen des wirklichen Marxismus. Ebenso dankte er der Internationalen Marxistischen Tendenz für ihre Arbeit, die Weiterentwicklung und Verbreitung der Ideen und Traditionen. Er appellierte abschließend an alle, sich von der Russischen Revolution inspirieren zu lassen und die Kräfte des Marxismus weiter aufzubauen.Abschließend sprach Alan Woods über die Bedeutung der Russischen Revolution für die Revolutionäre von heute. Dabei ging er auf ihre Auswirkungen ein und widerlegte ebenso Unwahrheiten und Mythen rund um die Oktoberrevolution und die Rolle Lenins. Trotz all diese Verleumdungen ist die Revolution immer noch eine große Ermutigung für unseren heutigen Kampf für eine weltweite sozialistische Gesellschaft.Über das Wochenende wurden in Workshops unterschiedlichste Themen angesprochen. So etwa Marxistische Ökonomie und Philosophie, Faschismus, Imperialismus, konkrete Fragen der Russischen Revolution, Russlands Weg von der Revolution zur Konterrevolution oder auch Trotzkis Theorie der Permanenten Revolution. Als aktuelles Thema wurde auch die Situation in Katalonien behandelt. Am Samstagabend fand unter dem Motto „Corbyn an die Macht mit einem sozialistischem Programm“ eine Podiumsdiskussion mit britischen Gewerkschaftern über die politische Lage in Großbritannien statt.Abgeschlossen wurde das Wochenende mit einer Rede von Alan Woods, bei der er die Notwendigkeit der Revolution und die dringenden revolutionären Aufgaben betonte, welche vor uns liegen: „Wir kämpfen für den größte Sache in der gesamten Geschichte der Menschheit, wir kämpfen für die heilige Sache der Befreiung der Arbeiterklasse – in Großbritannien, in Europa und weltweit – um die Gesellschaft zu unbekannten Höhen von Kultur, Demokratie und Zivilisation zu erheben.“Diese Tage waren ein sehr bewegendes Erlebnis. Begeisterung und Überzeugung waren spürbar. Das allgemeine Niveau der politischen Diskussionen war sehr hoch. Die überwiegend jungen Anwesenden, viele Studierende und junge Arbeiter*innen, schöpften daraus Motivation für den weiteren energischen Aufbau der marxistischen Kräfte weltweit.Wir appellieren an alle Interessierten, sich uns – der Internationalen Marxistischen Tendenz – anzuschließen und uns im Sinne Lenins und Trotzkis auf die kommende Revolution vorzubereiten.